Aufwindkraftwerke machen sich die Eigenschaft zu Nutzen, dass warme Luft nach oben steigt. Ein Aufwindkraftwerk besteht aus einer großen überdachten Fläche (Kollektor) mit einem hohen Kamin in der Mitte. Scheint die Sonne auf das Glas- oder Plastikdach, erwärmt sich die Luft darunter. Die erwärmte Luft strebt im Kamin nach oben, kühlere Luft strömt von den Rändern des Daches nach. Eine im Kamin eingebaute Turbine wandelt die aufsteigende Luft (Windenergie) mit Hilfe eines Generators in Strom um. Die ersten Überlegungen zu Aufwindkraftwerken stammen bereits aus den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts. In die Tat umgesetzt wurde die Idee letztlich von Jörg Schlaich, Professor am Institut für Konstruktion und Entwurf der Universität Stuttgart. Seit über 20 Jahren forscht Prof. Schlaich an dieser Form der Energieerzeugung. Eine erste Pilotanlage mit einer Spitzenleistung von 50 kW lief von 1986 bis 1989 in Manzanares südlich von Madrid sehr erfolgreich. Die Anlage verfügt über einen Kollektor mit einem Durchmesser von 240 m, der Kamin hat einen Durchmesser von 10 m und eine Höhe von 195 m. Um in großem Stil Strom produzieren zu können, müssten die Kraftwerke nach Meinung von Prof. Schlaich wesentlich größer sein. Er schlägt eine Kollektorfläche mit einem Durchmesser von 6.000 m und dazu einen 1.000 m hohen Kamin vor. Nach der Pilotphase wurden jedoch keine weiteren Fördergelder bewilligt, so dass bis heute noch kein Aufwindkraftwerk zur tatsächlichen Stromproduktion errichtet wurde.